Therapien

Vorab: Auch wenn ich hier die Wirksamkeit verschiedener Therapieformen lobe, so muss immer beachtet werden, dass es sich um Therapien handelt, die nicht immer mit den derzeit geltenden Massstäben der Naturwissenschaft zu messen und zu beurteilen sind. Daher werden sie teilweise von der Schulmedizin nicht anerkannt. Allerdings haben alle Therapieformen bereits bei zig-tausenden Patienten ihre Wirksamkeit bewiesen. Trotzdem kann und darf für keine Behandlung ein Versprechen der Wirksamkeit und einer Heilung von mir gegeben oder von Ihnen vermutet werden.

Sie finden hier Informationen zu folgenden Therapieformen, die ich in meiner Praxis anwende:

Craniosacrale Therapie

Die Craniosacraltherapie (CST) ist eine osteopathische Technik, die sich als ganzheiltliches und in sich geschlossenes System, als eigenständiger Ast der Osteopathie entwickelt hat. Ihr Begründer Dr. William Garner Sutherland hatte im Jahr 1900 die entscheidende Eingebung. Er forschte dann über 30 Jahre, bevor er an die Öffentlichkeit ging und sein System zu lehren begann. 

Die CST basiert auf der Erkenntnis, dass alle Körpergewebe eine „Motilität“ besitzen, d.h. das sie sich selbstständig bewegen, was vermutlich den biochemischen Stoffwechsel unterstützt. Diese feinen Bewegungen addieren sich auf und ergeben den „Craniosacralrhythmus“, den man als Therapeut palpiert, also erspürt. Gibt es aber Störungen in den Geweben, z.B. durch Entzündungen, Durchblutungsstörungen, Narben, Traumen, Übersäuerung, so sind die Bewegungen eingeschränkt. 

Die Lösung dieser Einschränkungen könnte jetzt, aus pathogenetischer Sicht naheliegend, durch starken Druck und Zug herbeigeführt werden, wie es die Chiropraktik macht. Das ist dann aber nicht „heilend“, sondern unterdrückend. Ein „guter“ Craniosacraltherapeut macht das anders, was auf den ersten Blick nur wenig Vertrauen erweckend scheint. Denn er tut eigentlich nichts, er lässt nur seine Aufmerksamkeit auf der Störung, bis das Gewebe von selbst anfängt, sie zu lösen. Das klingt für den „Skeptiker“ natürlich nach esoterischer Quacksalberei, ist aber durch die aktuellen Erkenntnisse der Neurobiologie erklärbar. In unserem Nervensystem gibt es sogenannte „Spiegelneuronen“, die uns ermöglichen innerlich nachzuempfinden, was der Mensch mir gegenüber gerade macht. Dadurch kann unser Nervensystem berechnen, ob er eine Gefahr darstellt oder freundlich ist, ob er fröhlich ist oder es ihm schlecht geht. Auch das ansteckende Gähnen ist eine Folge der Spiegelneuronen…

Dadurch, dass der Therapeut den Patienten nur sanft und langsam über einen langen Zeitraum berührt, können sich die beiden Nervensysteme elektromagnetisch miteinander verbinden und die Spiegelneuronen synchronisieren sich. Unbewusst nimmt der Patient wahr, was im Therapeuten geschieht und der Therapeut spürt, was im Patienten geschieht. Ein purer neurologischer Reflex, keine Zauberei!!! Das Gewebe des Patienten reagiert auf die „Aufmerksamkeit“ des Therapeuten und beginnt einen Entspannungs- und Regenerationsprozess.

Wie schon gesagt, der Sinn einer osteopathischen Handlung ist immer die Entspannung des Gewebes, damit sich die Durchblutung und die Drainage der Stoffwechselreste verbessern kann. Dadurch steigern sich die Selbstheilungskräfte und der Körper kann auf neue Stressoren flexibler reagieren.

Übrigens, nochmals zu den Spiegelneuronen und der elektromagnetischen Koppelung zweier Menschen: Sie kennen das Phänomen, dass Sie spüren, wenn Sie von hinten angestarrt werden? Oder dass es in der Bahn Sitznachbarn gibt, neben denen man sich wohl fühlt und andere, neben denen einem ganz unwohl ist? 

Anwendungsgebiete:

Mit der Craniosacraltherapie kann man eigentlich alle Leiden behandeln. Denn es man kann mit jeglicher gestörter Struktur arbeiten. Das geht hin bis zum Nervensystem, das ein geschulter Therapeut positiv beeinflussen kann. 
Gute Erfahrungen habe ich u.a. bei folgenden Indikationen gemacht:

  • Stress- und traumabedingte Leiden (Burnout, Ängste, Panikattacken)
  • Rückenschmerzen
  • Nackenverspannungen
  • Gelenkbeschwerden
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Neurodermitis
  • postoperative Probleme (künstliche Gelenke, Schönheitsoperationen, Zahn-OPs)
  • Schmerzsyndrome
  • Schwindel
  • Autismus
  • überaktive Kinder (ADHS)
  • Kinderwunsch
  • Schwangerschaft (begleitend, da sich die Körperstatik so schnell verändert)
  • Zahnkorrekturen (Es scheint mir sinnvoll ein Kind mit fester Zahnklammer regelmäßig, ca. alle 2 Monate, zu behandeln, um die Kieferknochen zu entlasten. Das kann die Dauer der Notwendigkeit der Klammer deutlich verkürzen. Und u.U. die bei Spangenträgern beobachteten Lernprobleme zu vermindern...)
  • Bei manchen Menschen kann man aber nicht mehr zur Gesundung beitragen. Aber man kann unter Umständen einen Patienten, dem körperlich nicht mehr zu helfen ist, mental stärken und ihn mit seiner Erkrankung "aussöhnen". Es gibt Kollegen, die vorwiegend in der Sterbebegleitung arbeiten.

Letztlich kann man die craniosacrale Therapie also bei fast allen Problemen einsetzen, wobei es aber natürlich auch Kontraindikationen wie z.B. Hirndruck gibt.

Eine Craniobehandlung dauert ungefähr eine Stunde, die erste Behandlung meist länger. Manchmal befreit schon die erste Sitzung von allen Symptomen, meist ist es aber nicht mit einer Behandlung getan. Aber wer CST erhalten hat, will meistens sowieso mehr davon haben…

Craniosacrale Therapie ist eine osteopathische Technik und kann daher bei den meisten privaten Kassen zum grossen Teil abgerechnet werden. Einge gesetzliche Kassen erstatten freiwillig einen Anteil der Kosten.

Eine Übersicht wissenschaftlicher Studien über die CST finden Sie hier auf der Homepage meines Berufsverbandes.

 

Stäbchentherapie

Die Stäbchentherapie, bzw. Stäbchenmassage ist eine alte Methode, die viele Physiotherapeuten kennen, aber nicht anwenden können, da die Ärzte sie nicht verschreiben. Das ist schade, denn dieses ist die einzige, mir bekannte, echte Therapie zur Beseitigung eines chronischen Tennis- oder Golferarms. Chronisch wird diese Erkrankung dadurch, dass die Patienten die Sehnen nicht lange genug schonen, um sie ausheilen zu lassen. Allerdings trifft sie dabei nur selten eine Schuld, denn sie tun das, da Ihre Beschwerden nach der Cortisonspritze des Arztes ja weg zu sein scheinen. Das sind sie aber nicht... Zudem gebe ich zu bedenken, dass Cortison Bindegewebe brüchig werden lässt; und Sehnen bestehen aus Bindebewebe.

Wie dem auch sei, ist ein Tennisarm, beziehungweise eine Sehnenentzündung oder auch Sehnenscheidenentzündung chronisch geworden, so kann der Körper diese Entzündung nicht mehr als eine solche erkennen und geht daher auch nicht mehr dagegen vor. Damit der Körper die Entzündung wieder abbaut, muss er sie erkennen, was man dadurch erreicht, dass man mit einem Holzstäbchen an der Sehne kleine Blutergüsse erzeugt. Zugegeben, das ist manchmal schmerzhaft! Wenn man das aber im richtigen Intervall tut, dann ist der Tennisarm, etc. mit etwas Glück nach einiger Zeit völlig weg und man kann wieder nach Herzenslust Golf, Tennis oder Klavier spielen.

Übrigens sind die Klammern, die man sich gerne um den entzündeten Ellenbogen schnallt, bei einer Entzündung völlig wirkungslos. Sie sind eine Prophylaxe, sie dienen dazu, dass man gar nicht erst einen Tennisarm bekommt.

AOB / Allgemeine Osteopathische Techniken oder auch "harmonische Techniken nach Eyal Lederman"

Die AOB ist eine meiner "Lieblingstherapien", da sie extrem schlicht und dabei sehr wirksam ist. Ich "schüttele" den liegenden Patienten auf eine definierte Weise um verschiedene Körperachsen, bis er sich so weit entspannt, dass sich die Bewegungen nahezu wellenförmig im Körper ausbreiten. Ich spüre die ganze Zeit in den Patienten hinein und bewege den Körper dabei niemals in eine Richtung, die das Gewebe "nicht mag" und "abwehrt". Die Bewegung ist daher immer nur so stark und so schnell, wie es der Zustand des Patienten zulässt und darf auch niemals stark schmerzen. Eine Gegenreaktion des Gewebes soll schließlich vermieden werden.

Die harmonischen Techniken gehen schon bis in die Anfänge der Osteopathie, Mitte des 19. Jahrhunderts im "Wilden Westen" der USA, zurück. Die physikalischen und biomechanischen Grundlagen der Techniken sind gut untersucht worden. Es hat sich gezeigt, dass eine passive Bewegung für die Wiederherstellung des normalen Gleichgewichts im Binde- und Muskelgewebe sehr hilfreich ist. Durch eine passive Bewegung heilen Gelenkflächen, Muskeln, Sehenen und Haut nach einer Verletzung nachweislich besser und im heilenden Gewebe entstehen schneller wieder neue Blutgefäße. Passiver, wechselnder Druck regt die Zirkulation der Körperflüssigkeiten an, wodurch die Lymphdrainage und die Entgiftung verstärkt wird. Das wirkt sich sehr positiv bei Entzündungen oder Durchblutungsstörungen aus. Zudem werden Schmerzsignale sensorisch ausgeblendet. Daher werden Schmerzen gelindert, was, durch die daraus resultierende Entspannung, wiederum den Heilungsprozess unterstützt.

Ein weiterer wichtiger therapetischer Effekt ist, dass die harmonischen Techniken die Psyche beeinflussen und häufig zu psychossomatischen Reaktionen, wie z.B. eine Totalentspannung des Körpers führen können, was dann die Eigenwahrnehmung des Körperbildes positive verändern kann.

Die Indikationen sind alle Einschränkungen des Bewegungsapparates. Ich habe gute Erfahrungen bei der Behandlung von chronischen Schmerzen nach Bandscheiben-OPs und sogar bei beginnenden grippalen Infekten gemacht.

 

AORT / allgemeine osteopathische Repositionstechnik

Die AORT ist eine Technik, mit der man sehr schnell isolierte Muskel- und Organprobleme beheben kann. Dabei wird nach definierten Schmerzpunkten an Muskeln gesucht. Dann wird der Körper in eine schmerzfreie Position gebracht und eine bestimmte Zeit gewartet, bis der Muskel einen "Reset" machen konnte. Oftmals ist der Schmerz spontan weg oder mindestens eine deutliche Besserung zu spüren.

Die Indikation sind isolierte Muskelverhärtungen und Gelenkprobleme. Aber auch Atembeschwerden und Engegefühle in der Brust können hiermit behandelt werden.

Ohrakupunktur

Wie in den Füssen, findet man auch in den Ohren für jedes Organ Zonen, die bei einer Störung gereizt sind. Sehr dünne Nadeln werden in diese Punkte gestochen und für ca. 15 Minuten stecken gelassen.

Da die Ohrmuscheln direkt von fünf Hirnnerven (N. trigeminus, N. facialis, N. glossopharyngeus, N. vagus und ein Ast des Plexus cervicalis; Durinjan, DZA 1988) versorgt werden, arbeitet man hier ganz dicht an der "Schaltstelle". Und es gibt auch eine Vielzahl von Punkten, die nicht auf den Körper wirken, sondern auf die Psyche. Nicht umsonst wird diese Technik sehr gerne zur Unterstützung der Nikotinentwöhnung oder zur Lösung von anderen Süchten angewendet.
Eine Rauchentwöhnung biete ich mir unbekannten Patienten nicht an! Nur Menschen, die ich kenne und deren Eigenmotivation deutlich ist, werden von mir in diesem Bereich behandelt. Denn die Ohrakupunktur kann nicht die Sucht bekämpfen oder dem Raucher die Verantwortung abnehmen. Sie kann nur den entschlossenen Menschen bei der Loslösung vom Nikotin unterstützen.

Gute Indikationen sind: Schmerzen aller Art, Entzündungen, Schwächezustände, Probleme des Bewegungsapparates, psychische Probleme bis hin zu Allergien.

Fussreflexzonentherapie

Bei der Fussreflextherapie werden definierte Bereiche des Fusses stimuliert oder beruhigt, um organische und psychische Beschwerden schnell und effektiv zu lindern. 

Auf der Fusssohle kann man den gesamten Körper abgebildet wieder finden und anhand von schmerzhaften Zonen Störungen des Körpers diagnostizieren. Durch die Massage der empfindlichen Bereiche werden diese stimuliert oder beruhigt, der Schmerz schwindet und die zugehörigen Organe regenerieren sich.

Ich setze die Fussreflextherapie gerne bei akuten Symptomen wie Kopfschmerz, Bauchschmerz und z.B. Menstruationsschmerz (prämenstruelles Syndrom) ein. Hervorragende Wirkungen gibt es bei akuten und chronischen Muskelverspannungen. Auch bei Organschwächen (z.B. Leber oder Niere) wende ich sie gerne an.

Die Wirksamkeit der Fussreflextherapie wird heute von der Schulmedizin nicht mehr bestritten, auch wenn bis heute nicht nachgewiesen werden konnte, wie die Verbindungen zwischen Fuss und Organ besteht.

AKU-Taping

Dieses ist eine Technik, die zur Zeit schon fast eine Mode erlebt. Immer mehr Profisportler tragen "bei der Arbeit" bunte Streifen auf dem Körper. Diese lindern zum Teil Beschwerden, können aber auch davor bewahren.

Beim Taping werden elastische Klebestreifen auf den Körper geklebt. Diese Streifen enthalten keine Wirkstoffe, sondern sie stimulieren die Lymphdrainage, massieren und stützen dauerhaft das Gewebe. Zudem beeinflussen sie die nervalen Schmerzrezeptoren im Gewebe. Dadurch wird das Muskel- und Bindegewebe die gesamte Zeit beeinflusst.

Die Wirkungen sind verblüffend. Muskelverspannungen sind manchmal sofort verschwunden, Muskelzerrungen machen fast keine Probleme mehr, Menstruationsbeschwerden sind nicht mehr zu spüren oder die schmerzenden Schultern sind plötzlich entspannt. Hinzu kommt, dass die Tapeverbände das subjektive Gefühl einer "Stütze" geben, was der Psyche sehr gut tun kann.

Beim AKU-Taping werden zusätzlich noch die Grundprinzipien der chinesischen Akupunktur-Leitbahnen, der Meridiane, beachtet und sogenannte Reflexzonen der Organe in die Therapie einbezogen.

Wie schon oben erwähnt, können diese Tapes vor Beschwerden schützen. Es macht Sinn, sich vor einer starken Belastung oder ungewohnter körperlicher Arbeit tapen zu lassen, so dass der Körper gestützt und geschützt wird.

Nebenwirkungen gibt es keine, solange die Haut nicht auf den Kleber allergisch reagiert. Dann reicht aber einfach das Abnehmen der Verbände.